Rolltuch, Baumwolle und Leinen, beige mit blau-weißem Rand, 1930er Jahre
Rolltücher sind rechteckige Tücher, die zum Glätten der Wäsche genutzt wurden. Um den beigen inneren Bereich des Tuches ist ein circa 7 cm breiten blauer Rand eingewebt. Die Schmalseiten tragen die Aufschrift "ROLLTUCH", während die Langseiten durch Kastenmangeln und Blumenmuster verziert sind.
In der Mitte des Tuches ist in Frakturschrift die Aufschrift: "Willst du eigen sein, mangle glatt und fein." zu finden. Überhalb und unterhalb des Schriftzugs zeigt das Motiv eine Mutter mit einem Kind beim Waschen und Aufhängen von Wäsche.
Bevor die Wäsche in den Schrank gelegt wurde, sie durch mithilfe von Wäscherollen oder Wäschemangeln geglättet. Für das Rollen mit einem Rollholz wurde ein Rolltuch auf einem Rolltisch ausgebreitet und und darauf die feuchte Wäsche gleichmäßig und so glatt wie möglichst verteilt. Anschließend wurde das Rolltuch möglichst stramm um die Wäsche gewickelt. Es fixierte die Wäsche und schützte vor Verschmutzungen. Für das Rollen mit einer Kastenmangel wurden drei Rolltücher für die drei Rollhölzer benötigt.
Seit den 50er Jahren nahm die Verbreitung der Rolltücher zunehmend ab, da moderne Heißmangeln, Dampfbügeleisen sowie bügelfreie Textilien den Markt eroberten, was die Rollen und somit auch die Rolltücher überflüssig machte.